Hier ist ein Bild mit zwei aufgehängten Handtüchern: Wer von uns (Sandra oder Martin) hat wohl welches Handtuch aufgehängt?

Sobald du dieses Bild siehst und diese Frage liest, beginnt es in deinem Gehirn zu rattern. All deine bisherigen Erfahrungen mit aufgehängten Handtüchern und mit dem damit für dich verbundenen RICHTIG oder FALSCH oderEGAL werden abgerufen. Deine ROLLENBILDER mischen sich nun munter dazu – einige Kommentare waren durchaus emotional angehaucht. Wenn du durch diese Fragestellung emotional wirst, dann bist du vielleicht getriggert: Ich habe etwas in dir ausgelöst. Wenn ich etwas in dir auslöse – wer ist verantwortlich für die Lösung?

Jede/r einzelne von uns ist voller KONZEPTE, Ideen und Vorstellungen, wie die Welt, wie Menschen zusammen funktionieren. All das mischt mit, wenn du meine Posts liest. Du beginnst dir eine Geschichte aufgrund deiner Konzepte zu erzählen. Uber mich. Und so sagt eine vielleicht: Eine Frau, die so diszipliniert jeden Tag postethängt ihr Handtuch bestimmt auch ordentlich auf. Also A!

Während ein anderer eben genau hier meint, dass die disziplinierte Frau privat eine Rebellin ist, die ihr Handtuch unordentlich aufhängt. (Wobei „ordentlich“ auch schon wieder ein total individuelles Konzept ist).

Meine Einladung ist und wird hier sein, deine Konzepte wahrzunehmen. Das ist Schritt 1. Schritt 2 ist, dich zu beobachten, wann du deine Konzepte auf jemanden anderen anwendest und beginnst, dir über andere Geschichten zusammenzureímen. In diesem Fall über mich.

Also: Danke für dein Interesse! Ich bin B. Zumindest war ich es an diesem Tag, in diesem Moment, an diesem Ort. Mein Handtuch war zuerst da. Und als ich dann Martins ORDENTLICHES Handtuch (ordentlich ist auch ein Konzept!!!) gesehen habe, habe ich mich sofort schlecht gefühlt. Weil ich UNORDENTLICH bin – und das ist sicher SCHLECHT!

Ich bin also nicht nur die, die du durch deine Brille und  Konzepte siehst, sondern auch die, die ich durch meine Brille und Konzepte sehe. Und ich lade ein, Brillen und Konzepte zu hinterfragen. Interesse statt Konzepte.