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DAS ENDE VON“ UM – ZU“

DAS ENDE VON“ UM – ZU“

Ich habe getanzt, um fit zu sein und viele Kalorien zu verbrennen.

Ich bin laufen gegangen, um dazuzugehören.

Ich habe Posts geschrieben, um mehr Follower zu bekommen. 

Ich habe nichts gegessen, um nicht dick zu werden.

Ich musste schön sein, um ernst genommen zu werden oder geliebt zu werden. 

Ich war eine Meisterin darin, etwas für die Absicherung meiner Zukunft zu tun. Das, was ich getan habe, habe ich allerdings sehr verkrampft gemacht. Da war ganz viel Druck – und wenig Freude, wenig JA zum Moment. Da waren viele Vorstellungen, wie etwas zu sein hat und wenig Offenheit dafür, was ich JETZT brauche, was JETZT für mich gut ist. Die Woche hat einen Plan und daran wird sich gehalten. (Da kam mir mein früherer Beruf als Lehrerin sehr entgegen – da strukturierte jemand die Woche für mich. Ich musste mich nur einfügen. Fertig.)

Ich übe mich darin, die Spürfähigkeit wieder zu erhöhen, was aus mir heraus getanzt oder geschrieben werden möchte. Laufen möchte ich meistens gar nicht.

Ich freunde mich mit dem Gedanken an, dass das Leben auch leicht sein kann. Dass es sich leicht anfühlen kann. Jetzt. Ich freu(n)de mich damit an, dass es JETZT gut ist und ich gar nichts für später tun muss. 

Das widerspricht so sehr meinem inneren Mainstreamdenken: Alles ist Vorsorge. Pensionsvorsorge. Altersvorsorge. Gesundheitsvorsorge. Es stimmt auch! Nur wenn ich mir dabei so einen unfassbaren Stress mache, dann werde ich die Zukunft nicht erleben. Nicht weil ich vielleicht schon gestorben wäre – das vielleicht auch – sondern weil ich der Gegenwart buchstäblich davon laufe, um später irgendetwas oder irgendjemand oder irgendwie zu sein.

Guten Morgen. Ich bin. 

SEIN

BEWUSST SEIN